Ilse Nawrocki

Fünf Jahre ist es heute her. Ein Monat nach der Diagnose, zwei Behandlungen und wir sind zurückgeblieben. Ich weiß, dass es dir dort besser geht, gemeinsam mit Opa. Ich weiß es, ich weiß es besser. Trotz allem hätte ich mir gewünscht, was sich alle wünschen: mehr Zeit. Viel mehr Zeit. Zeit für deine Urenkel. Zeit für deine Enkel. Zeit für deine Tochter. Zeit für all jene, die du zu deiner Familie gezählt hast. Du fehlst hier. Sehr sogar. Selbst jetzt.

Ein weiteres Weihnachten, ein weiteres Jahr ohne dich. Es ist so viel passiert. Dinge, von denen ich froh bin, dass du sie nicht miterlebt hast und trotzdem gerne deine Sicht der Dinge gehört hätte.

Liebe Oma, heute ist es soweit. Ich hoffe, da wo ihr nun seid, findet ihr euch alsbald wieder und könnt die Zeit aufholen, die ihr getrennt voneinander verbringen musstet. Wir vermissen euch sehr. Gleichzeitig tröstet es uns, dass ihr nun endlich wieder zueinander findet.

Frohe Weihnachten Oma. Ich möchte gar nicht darüber nachdenken, aber es ist die Zeit, in welcher es dir schlechter ging. Du hast Hannah kennengelernt. Deine Urenkelin. Dieser Moment lässt mich den Gedanken daran ertragen, dass das nun das vierte Weihnachten ohne dich ist. Wir denken an dich. Immer.

Alles Gute zum Geburtstag Oma. Wie gern würde ich heute auf dem Sofa neben dir sitzen und mit dir reden. Oder wir würden, wie immer, ins Gästezimmer gehen, um Opa nicht zu stören. Ich habe so viel zu erzählen. Bei Kaffee und deinem Kuchen, selbstgemacht wie immer. Du fehlst mir sehr.